9. Juli 2024

Die Quartiere und ihre Institutionen an den Kunsttagen Basel 2024

Ab in die Altstadt! Augustas Serapinas. Standtune for the square. Kunsttage Basel 2020. Courtesy Augustas Serapinas und Emalin London

Die Hotspots der aktuellen Kunst niederschwellig erleben: Unter den Institutionen der Kunsttage Basel 2024 befinden sich alle renommierten Museen Basels sowie eine Auswahl an etablierten Galerien, experimentellen Offspaces und Ateliers. Durch die hohe Dichte an Kunsträumen, lässt sich deren Besuch mit dem Entdecken der vielseitigen Basler Quartiere verbinden. Auch für Zwischenverpflegung ist gesorgt!


Grossbasler Innenstadt & Gellert & Bachletten

Nach Ankunft am Bahnhof SBB führen die ersten Schritte in Richtung Innenstadt zu einer Begegnung mit Thomas Schüttes Plastik vor dem Kunstforum Baloise Park, das ganzjährig Ausstellungen mit Werken aus seiner Sammlung zeigt. In unmittelbarer Nähe zu diesem neuralgischen Punkt findet sich auch die renommierte Galerie Gisèle Linder sowie zahlreiche kleinere Kunsträume: So befinden sich SPOT und Artstübli in direkter Nachbarschaft zur Markthalle, wo täglich frische Gerichte aus vielen Ländern angeboten werden und stets ein lebendiges Gewusel herrscht. Liegestuhl und Drink erwarten einen beim ehemaligen «Totenhüsli», der jetzigen Restaurant-Bar Zum Kuss.

Institutionen an den Kunsttagen:


Grossbasler Altstadt & St. Alban

Die Hauptschlagader hochkarätiger Ausstellungshäuser in der Grossbasler Altstadt beginnt beim Bankverein: In Richtung St. Alban gelangt man zum renommierten Kunstmuseum Basel, das die ganz grossen Meister:innen beherbergt. Mit dem Ableger von Hauser & Wirth in einer ehemaligen Seidenband-Manufaktur ist ein weiterer international beachteter Player in die unmittelbare Nachbarschaft gezogen. Für italienische Kaffeekultur ab frühmorgens steht das Banca, weitere Leckereien und Brunch gibt’s im Nomad, und im Innenhof des Kunstmuseum lädt das hauseigene Bistro ein. In der St. Alban-Vorstadt befindet sich im von Herzog und de Meuron umgebauten Cartoonmuseum Basel das Schweizer Zentrum für narrative Kunst und von hier ist es nicht mehr weit zum Kunstmuseum Basel | Gegenwart, einer Perle postmoderner Architektur umgeben von Altstadtflair.

Auf dem Weg vom Bankverein Richtung Innenstadt kommt man als erstes an der Kunsthalle vorbei, die seit über 150 Jahren einen guten Riecher beweist und aufsteigende, internationale Positionen präsentiert. Weiter Richtung Marktplatz, auf dem tatsächlich immer noch Markt gehalten wird, befindet man sich in einer weiteren Altstadtzone, bestehend aus kleinen Gässchen, die eine grosse Anzahl von Galerien, Ladengeschäften und Einkehrmöglichkeiten beherbergen.

Institutionen an den Kunsttagen:


Kleinbasler Altstadt & Wettstein & Rosental

Das im Wettstein gelegene Museum Tinguely verfügt nicht nur über die grösste Sammlung an Werken Jean Tinguelys, sondern auch einen Strand mit Badezugang zum Rhein, der den ganzen Sommer hindurch von einem wahren Rivierafeeling gesäumt wird. Wer hier r(h)einspringt, kann direkt zur Kleinbasler Altstadt schwimmen und beim kHaus aussteigen, wo sich die Kunsttage Plaza befindet. Im selben Bau finden sich auch der älteste Offspace der Schweiz, der Ausstellungsraum Klingental, und die Ateliers von 30 Basler Künstler:innen, die während den Kunsttagen besuchbar sind.

Illuster besetzt ist auch die pittoreske Rebgasse mit Galerien wie Meyer Riegger und Nicolas Krupp, die mit zeitgenössischen Künstler:innen aufwarten. In der gleichen Gasse präsentieren die Galerie Mueller und space 25 aktuelle und klassische Basler Positionen. Stärkung für diesen Galeriemarathon gibt’s bei The Kitchen Focacceria oder abends bei Joys. Gleich um die Ecke wartet die Damatti Bar mit italienischen Kreationen auf dich.

Folgt man nun noch dem Geruch von Hamburgern über den Claraplatz, dann entdeckt man vielleicht den sehr versteckten Ausstellungsraum von For. Von hier ist es ein Katzensprung zum Messeareal, wo jährlich die Art Basel stattfindet und in deren Umgebung die Galerie (Achtung Schimpfwort!) see you next tuesday und die Galerie Gerig ansässig sind.

Institutionen an den Kunsttagen:


Matthäus & Klybeck

Im lebendigen Matthäus-Quartier mit seiner vielfältigen Mischung aus Wohnen, Bars und Cafés finden sich besonders viele Offspaces. Das Quartier zieht Menschen jeden Alters an und bietet eine lebendige Gemeinschaftsatmosphäre. So findet hier jeden Samstag der Matthäusmarkt mit regionalen Produkten statt. Vom Matthäusplatz ist man schnell bei Guillaume Daeppen | Gallery & Space for Zines oder Ann Mazottis Galerie. Um die Ecke vom Projektraum M54 wird’s herzhaft und kreativ bei den to go-Leckereien von Astro Fries und Vito; auf dem Weg zum Rhein hinunter am besten noch einen kleinen Halt beim experimentellen Projektraum <wirdnachgereicht> einlegen.

Das Klybeckquartier liegt ganz im Norden Basels; hier ist die industrielle Seite der Stadt noch stark fühlbar. In den letzten Jahren hat sich das Viertel zu einem aufstrebenden Kreativhub entwickelt. Es finden sich Ateliers und alternative Veranstaltungsorte, die für eine dynamische und experimentelle Atmosphäre sorgen: Schau vorbei beim Ausstellungsraum Multi Soft Konstanz und besuche den Holzpark Klybeck mit seinen vielen Aussenbars wie der der Landestelle-Lounge. Von hier ist es ein Katzensprung zum Artachment Art Space, der sich in einem alten Zollhäuschen im immer noch aktiven Hafen befindet.

Institutionen an den Kunsttagen:



Riehen

Im schönen, ländlichen und gleichzeitig stadtnahen Riehen befindet sich die berühmte Fondation Beyeler, einst vom Galeristen und Kunstmäzen Ernst Beyeler gegründet, gehört sie mit ihren herausragenden Ausstellungen zu den Schweizer Leuchtturmhäusern der Kunst. Derzeit entsteht die Erweiterung des Museums vom Architekten Peter Zumthor. Nach einem Besuch der Fondation lädt der anliegende Park mit Restaurant zum Verweilen (und Betrachten der Baustelle) ein. Für eine Ganzkörper-Abkühlung lockt spätestens jetzt das einzigartige Naturbad Riehen. Wer noch genügend Energie hat, der kann via dem Rehberger-Weg bis ins Vitra Museum nach Weil weiterspazieren.

Institution an den Kunsttagen:



Baselland: Dreispitz Münchenstein & Birsfelden & Arlesheim

Mit dem Zuzug des Kunsthauses Baselland wurde der Dreispitz um eine weitere renommierte Institution ergänzt. Nicht nur ausstellende Häuser, wie das Pionierhaus HEK, sondern auch viele lokale Künstler:innen und internationalen Residency-Künstler:innen, die auf dem Dreispitz über Ateliers verfügen, und die Studierenden der Schule für Gestaltung FHNW, prägen dieses Areal. Zahlreiche architektonische Highlights von Herzog & de Meuron, Bjarke Ingels und seit neuestem Buchner Bründler machen diese ehemals industriell genutzte Zone zu einem Ort des Experiments und der Möglichkeiten.

Als Kontrast laden gleich gegenüber die Merian Gärten zum Entspannen im Grünen ein. Wer dem Fluss Birs von hier an unermüdlich folgt, gelangt nach Birsfelden. Hier gehört das City SALTS seit langem zu den festen Grössen in der Offspace-Szene und nutzt eine Vielzahl von unkonventionellen Ausstellungsszenarien.

Das Forum Würth Arlesheim präsentiert das ganze Jahr über seine Sammlung und lädt zu vielseitigen Programmangeboten ein. Anreise-Tipp: Inspiriert von dem Kunstwerk «Waldbahnfahrt» von Joachim Jung, das in deren aktuellen Ausstellung zu sehen ist, bietet sich bei der Anreise per ÖV die Möglichkeit, die vorbeiziehende Landschaft mit dem Handy zu fotografieren und unter dem #waldbahnfahrt auf den Sozialen Medien zu posten.

Institutionen an den Kunsttagen: