6. August 2024

Tourvorschlag Anna Meinecke

Anna Meinecke, Foto: Katrin Krumm

Wir haben verschiedene Persönlichkeiten der Region gefragt, welche Orte sie an den Kunsttagen besuchen werden. Der zweite Tourvorschlag kommt von der Chefredakteurin des digitalen Magazins gallerytalk.net, Anna Meinecke.

Ich starte meine Tour mit zwei Gruppenausstellungen. Bei For sind fünf Künstler:innen unter dem vielversprechenden Themendeckel Selbstkühlung gruppiert. Bonuspunkte für Christophe de Rohan Chabot auf der Artist List. Seit ich sein quadratisches Kim-Kardashian-Close-up in der Berliner Galerie Heidi gesehen habe, pocht da mein celebrity-affines Herz.

Ums Eck liegt der Ausstellungsraum Klingental. Eine der Ausstellenden, Nina Rieben, verfolge ich online, seit meine Kollegin Katrin Krumm mich während der Regionale auf sie hingewiesen hat. Jetzt also die Chance, ihre Arbeit live zu sehen und on top weitere fünf Positionen kennenzulernen.

Mit Eis von Acero in der Hand geht es den ersten Kaffee des Tages im Café frühling einsammeln (und vielleicht einen Kardamom-Knoten für unterwegs). Nächster Stopp ist die Ausstellung von Adrien Genty bei Courtney Jaeger in den Räumen von Housy. Von dort aus geht es ins Grossbasel.

Offensichtlich auf der Agenda: die Kunsthalle. Es wäre nachlässig, sich zeitgleich mit einer Sandra-Mujinga-Ausstellung in einer Stadt aufzuhalten, ohne diese auch zu besuchen. Ausserdem läuft die Show von Toyin Ojih Odutola noch. Im Anschluss wäre dann ein guter Zeitpunkt für den Kardamom-Knoten. Verzehrt wird im Gehen.

Die Räume des Kunstbuchverlags Bolo Publishing bespielen Cassidy Toner und Kaspar Ludwig. Von Toner ist eine dieser Arbeiten, die mir in unregelmässigen Abständen aus dem Nichts in den Sinn kommen: ein gelbes Keramiklamm mit einem Heiligenschein aus ausgeschriebenen Verfehlungen. «I have a fetish for being judged, so get me off» heisst die Werkserie. Mich unterhält das bis heute.

Aus ähnlichen Gründen geht es dann weiter zu Gina Follys Schau in der BC Gallery. Folly hat mal eine übergrosse Version des Geduldspiels «Das Gefangene Herz» gefertigt. Seitdem bin ich Fan.

Hier könnte die Tour enden. Gut möglich aber, dass ich doch noch einmal in die Tram springe. Bei City SALTS laufen gleich mehrere Ausstellungen. Vor allem die von Paul Ferens, der in Berlin mit Tom Esam den genialen Off-Space Number 1 Main Road betreibt, würde ich gern sehen. Ausserdem kann man von dort ja auch ganz atmosphärisch den Rhein entlang gen Zentrum beim kHaus zurück flanieren.

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