Tourvorschlag Peter Bläuer
Wir haben verschiedene Persönlichkeiten der Region gefragt, welche Orte sie an den Kunsttagen besuchen werden. Der siebte Tourvorschlag kommt von der Peter Bläuer.
Peter Bläuer war 1996 Mitgründer der Kunstmesse Liste und bis 2018 deren Direktor. 2024 übernahm er noch einmal ad interim die künstlerische Direktion.
Ich habe mich ein Leben lang mit junger Kunst beschäftigt. Nun gehe ich bei meiner vorgeschlagenen Tour meiner eigenen Vergangenheit nach. So wähle ich Künstler*innen und Institutionen, mit denen ich eine lange gemeinsame Geschichte habe.
Zuerst gehe ich zu Gisèle Linder (wir kennen uns ewig), um ihr noch einmal zum 40. Galerien-Jubiläum zu gratulieren. Übersehen Sie die Arbeit von Serge Hasenböhler auf der Veranda und das freche kleine Bild von Urs Aeschbach nicht.
Dann zu Stampa! Gilli und Diego haben sich seit den 70er Jahren an vorderster Front um aktuellste Kunst gekümmert. Ganz wichtig für mich und für die Stadt! Sie zeigen Erik Steinbrecher (den ich auch schon über 40 Jahre lang kenne). Ein präzis feines Werk mit subtilem Humor. So auch der Titel: sosoo.
Dann zu Contemporary Fine Arts. Immer eine Freude, Nicole und Bruno zu treffen. Ihre Galerie war 1998 zum ersten Mal auf der Liste mit einer Installation von Jonathan Meese. Hier bin ich auf die thematische Ausstellung von Isabelle Graw gespannt.
Dann geht’s zu Dominik Müller. Bei ihm ist die Berliner/Karlsruher Galerie Meyer Riegger zu Gast. Sie stellten 1998 zum ersten Male auf der Liste aus. Hier zeigen sie Arbeiten von Jacqueline de Jong, welche diesen Juni mit 85 Jahren verstarb.
Gegenüber im space25 werden Ivan Mitrovitc und Anselm Stalder präsentiert. Und in der FILIALE gleich noch einmal Anselm Stalder. Ich erinnere mich gut an Ausstellungen von Jean-Christophe Ammann in der Kunsthalle und Dieter Koepplin im Kunstmuseum, die den damals jungen Anselm zeigten. Nun bin ich sehr gespannt auf neue Arbeiten. (Auch ihn kenne – und schätze! – ich schon ganz lange). Lesen Sie den Text auf der FILIALE Seite, dann sehen Sie, es ist keinesfalls «leichte Kost» – ein hochspannendes, reiches Werk, dem es sich lohnt, genug Zeit zu widmen.
Die FILIALE war in den 80er Jahren der einzige Off-Space (damals gab es dieses Wort noch nicht einmal) und viele junge Schweizer Kunstschaffende wurden dort zum ersten Mal gezeigt! Der Künstler Eric Hattan, Mitgründer der FILIALE (ihn kenne ich also auch schon gefühlte «100» Jahre) wird bei Nicolas Krupp mit einer Installation in einer Baustelle gezeigt. 2001 war Nicolas Krupp die erste Basler Galerie, die wir auf der Liste vorstellten.
Und zum Schluss: Die Kunsthalle und das Kunstmuseum lasse ich nie aus und möchte ich erwähnen – Jean-Christoph Amman in der Kunsthalle, Dieter Koepplin und Franz Meyer im Kunstmuseum sind ja «mitschuldig», dass ich in der Kunst gelandet bin. Merci!