Tourvorschlag Kwaku Opoku
Wir haben verschiedene Persönlichkeiten der Region gefragt, welche Orte sie an den Kunsttagen besuchen werden. Der dritte Tourvorschlag kommt von Kwaku Opoku.
Vielleicht liegt es daran, dass ich ein multidisziplinärer Künstler bin, aber ein grosser Teil von mir liebt es, eine umfassende Integration verschiedener Kunstformen zu sehen, die nahtlos zusammenarbeiten. Glücklicherweise bieten die Kunsttage ein breites und vielfältiges Spektrum an Ausstellungen, so dass dieses Gefühl der immensen Unterschiedlichkeit von Konzepten, Stilen und Herangehensweisen an Kunst während des gesamten Festivals zu spüren ist.
Auch wenn es sich dabei um eine persönliche Voreingenommenheit handeln mag, bin ich doch sehr daran interessiert, in jene Räume einzutauchen, die eben diese Vielfalt nutzen, um die Erfahrung der Besucher:innen und Betrachter:innen zu verbessern. Einfach gesagt, möchte ich in diesem Jahr in Räumen sein, die versuchen, alle meine Sinne auf verschiedene Weise zu aktivieren – vom Klang bis zum Geschmack – und so versteckte Erinnerungen zu wecken und zu erschliessen.
Wenn wir schon bei Erinnerungen sind: Es wäre toll, sowohl «Salle noire» von Davide-Christelle Sanvee im kHaus als auch «Greetings» von Yann Gross in der Galerie Wilde zu sehen. Beide haben die Fähigkeit, den Betrachtenden in verschiedene Welten zu entführen und gleichzeitig einen sehr reflektierten Ansatz zu verfolgen. «Greetings» ist umso interessanter, als es besonders gut darin ist, ganz unterschiedliche Themen anzusprechen.
Was den Klang betrifft, so denke ich, dass er leider oft nur mit Unterhaltung und Performance in Verbindung gebracht wird, so dass es vielen schwerfällt, Klang als eigenständige Kunstform zu sehen und nicht nur als Musik, die für ein Publikum bestimmt ist. «WIRELESS» von Rodrigo Toro Madrid und «Tools for Change» im HEK (Haus der elektronischen Künste) hingegen erforschen Klang durch Technologie auf faszinierende Weise. Beide kommentieren auf subtile Weise, wo wir uns derzeit in der Welt durch die kontinuierliche Entwicklung der Technologie befinden. Das ist wohl der gemeinsame Nenner all der hier genannten Ausstellungen: ihre Fähigkeit, die Situation, in der wir uns als Gesellschaft befinden, zu kommentieren und auf subtile Weise durch Kunst entweder Lösungen zu präsentieren oder sich vorzustellen, wie die Zukunft aussehen könnte.
Ein Vorschlag: Fang im HEK an, geh dann zur Galerie Wilde und dann in den Ausstellungsraum Klingental. Ich weiss, dass es vielleicht sinnvoller ist, nach der Wilde Gallery ins kHaus zu gehen, aber ich denke, dass es mehr Spass machen wird, im kHaus zu enden, wo es mehr Möglichkeiten für Drinks, Essen und eine gute Stimmung gibt, nachdem man die Tour beendet hat.