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«Fleshbacks» & «The Letter». Belinda Kazeem-Kamiński

«The Letter» (2019) bewegt sich zwischen Video, Performance, Sound und Text. Ausgangspunkt ist die eindringliche Erinnerung einer Gruppe von Westafrikaner:innen im Wien des 19. Jahrhunderts. Indem der Blick den hinterlassenen Spuren folgt, wird eine Analyse von Archivstrukturen und den darin untergebrachten Objekten eröffnet, die auf ein Verständnis der Vergangenheit als nicht vergangen, sondern als Tor für Befragungen von Diaspora-Zeitlichkeiten hinweist.

«Fleshbacks» (2021) ist ein dreiteiliger Kommentar zu «The Letter». Die Protagonist:innen des Films werden an verschiedenen Orten in einer städtischen Umgebung gefilmt. Sie sind nicht dieselben Darsteller wie in «The Letter», aber sie zeigen eine gewisse Verbindung zu ihnen durch die Requisiten, die sie in der Hand halten (eine Lupe, Werkzeuge eines Museumsrestaurators) und die schwarzen Overalls, die sie tragen. Im Laufe des Stücks beginnt sich etwas zu verschieben. Sie beginnen, sich in der Stadt zu bewegen - sie steigen Treppen, laufen bergauf und bergab, erklimmen Leitern; sie alle folgen einem Affekt, einer Art Berufung, die sie in eine Zone führt, in der die Grenzen zwischen Wien und Accra, zwischen damals und heute sowie zwischen hier und dort verschwimmen und schließlich obsolet werden.

Tiefere Einblicke in die beiden Arbeiten gibt dir unser Interview mit der Künstlerin.

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“The Letter” (2019) moves between video, performance, sound, and text. It takes as a starting point the haunting reminiscence of a group of West Africans in 19th century Vienna. By following the traces left, an analysis of archival structures and the objects housed within them is opened up, pointing to an understanding of the past as not past but as a gateway for interrogations of Diasporan temporalities.

“Fleshbacks” (2021) is a three-part annotation to “The Letter”. The film’s protagonists are filmed in various places in an urban setting. They are not the same performers as in “The Letter”, but they show a certain connection to them through the props they hold (a magnifying glass, museum-restorer tools) and the black coveralls they wear. As the work progresses, something starts shifting. They begin moving around the city— climbing stairs, running uphill and downhill, scaling ladders; they are all following an affect, what some might call a calling, leading them into a zone where the lines between Vienna and Accra, between the then and the now, as well as the here and there, become blurry and ultimately obsolete.

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Belinda Kazeem-Kamiński ist eine in Wien lebende Autorin, bildende Künstlerin und Forschende. Verwurzelt in Schwarzer feministischer Theorie, arbeitet sie mit einer recherchebasierten und prozessorientierten investigativen Praxis, welche sich mit den Bedingungen Schwarzen Lebens in der afrikanischen Diaspora auseinandersetzt. Dabei verbindet sie verschiedene Räume und Zeiten und widersetzt sich einer klaren Trennung zwischen Dokumentation und Spekulation.

Belinda Kazeem-Kamiński is a Vienna based writer, artist, and researcher whose works manifest themselves through a variety of media. Rooted in Black feminist theory, she has developed a research-based and process-oriented investigative practice that deals with the condition of Black life in the African diaspora. Doing so, she interlaces varying spaces and temporalities, thereby resisting a clean-cut separation between documentary and speculation.

  • Freitag, 25. August
  • Samstag, 26. August
  • Sonntag, 27. August
  • Sprachunabhängig
  • Rollstuhlgängig

Die Medieninstallation befindet sich in der kHaus-Plaza.

Das Bild zeigt eine weiblich gelesene Person mit Kurzhaarschnitt, schwarzem T-Shirt, schwarzen Hosen und schwarzen Plastikhandschuhen. Die Person steht vor einem modularen, verschiebbaren Archivschrank. Mit einem Handgriff verschafft sie sich gerade Zugang zu einem Archivregal.
Filmstill aus «The Letter» © Belinda Kazeem-Kamiński

kHaus

Kasernenstrasse 8, 4058 Basel
Tram 8, Haltestelle: Kaserne

Ein Haus voller Möglichkeiten – bei uns finden kulturell und gesellschaftlich engagierte Organisationen, Kultur- & Kreativschaffende mit der Bevölkerung einen verbindenden Ort.

Vom 25.–27. August steht das kHaus ganz im Zeichen der Kunsttage Basel.

Weitere Veranstaltungen: kHaus

Ausstellung: kHaus